Naturhotel Neckar

Nanu schon wieder ein Hotel? Erst vor einem Jahr haben wir den Verlauf gestoppt. Ich muss zugeben, als ich das zum ersten Mal gesehen habe, war es für mich ein wenig befremdlich.

Aber: Die Planungen unterscheiden sich wie Tag und Nacht. Unter dem Oberbegriff „Hotel“ kommt eben ziemlich viel zusammen. Ein schmuckloses Businesshotel und eben ein sich einfügendes Naturhotel für eine nachhaltige Stadt am Fluss.

Als SPD-Fraktion wollen wir heute zunächst einmal eine Grundsatzeinschätzung abgeben. Wir stehen  diesem Vorhaben offen und positiv gegenüber. Hier könnte ein Aushängeschild eines Nürtingers entstehen, auch für die Landesgartenschau. Besonders hervorheben möchte ich:

(1) Grundsätzliche Einhaltung der Kubaturen des Wettbewerbs, um den Platz dahinter nicht zu zerstören, damit auch möglichst kleine Verkaufsfläche.

(2) Weitestgehender Erhalt der Flächen für die Öffentlichkeit und Sicherung des Zugangs zum Neckar, beispielhaft möchte ich erwähnen: ein Biergarten, eine mögliche Liegewiese, ein öffentliches Restaurant, das als eigener Baukörper nicht nur als Teil des Hotels wahrgenommen wird, öffentliche Skybar, usw.

(3) Suche nach Kooperationen mit der Stadtgesellschaft und weiteren Akteuren

• Regional und Nachhaltigkeit als Schwerpunkt
• Verbindung Kunst und Kultur, Künstlercafé

In Summe: es klingt vielversprechend. Auch die Stellungnahme der BI hört sich ebenso gut an.

ABER

Nach dem Stopp im Frühjahr letztes Jahr ist für mich zentral, die Bürger mitzunehmen. D.h. (1.) Generell bzgl. Eines Hotels, (2.) bzgl. Der Möglichkeiten hier entstandene Alternativideen verwirklichen zu können.

Mit Sicherheit haben nicht nur wir Stadträte uns die Augen gerieben, weshalb nun erneut ein Hotel hier auf der TO liegt. D.h. hier müssen wir GRUNDLEGEND ein Stimmungsbild einholen, um nicht vor den Kopf zu stoßen. Für mich ist „der Herbst“ daher zu spät. Sollte früher geschehen – spätestens unmittelbar nach den Sommerferien. Und zwar ergebnisoffen: wollen wir das Projekt?

Ich denke aber, wir können hier selbstbewusst auftreten und für den Mehrwert werben. Der ist im Vergleich zum letzten Projekt deutlich höher. Aber wir sollten auch positiv dafür werben und nicht vor vollendete Tatsachen stellen.

Im Konkreten erwarten wir später klare Rahmenbedingungen, wo Bürger mehr als nur ein Stimmungsbild abgeben können. D.h. welche Flächen können wie genau und unter welchen Grenzen gestaltet werden. Das muss begleitend im Herbst der Fall sein.

Unter der Prämisse, dass hier frühzeitig beteiligt wird – echt nachgefragt wird, signalisieren wir Zustimmung.

Gleichzeitig bleiben noch eine Reihe von Fragen, die wir im Detail noch klären wollen. Dazu gehört auch die Grundstücksfläche, die Matthias Hiller angesprochen hat. Aber auch die Frage, wer welchen Teil und welche hier vorgetragenen Ideen wie finanziert. Dafür bleibt aber noch Zeit.

Wir sehen darin nun eine Chance, mit guter Beteiligung ein Zankapfel Nürtingens zu einem gelungenen Leuchtturm für unsere Leitbild „Stadt am Fluss“ werden zu lassen.